Adresse: Friedhof Herzogbirbaum, 2002 Grossmugl, Weinviertel, Österreich
Bauleiter: BGM Kreitmayer, Irene Ott-Reinisch
Mitarbeiter: Andreas Laimer
BauherrIn: Marktgemeinde Grossmugl
Konstruktion: 2005


 

Anstatt eines baufälligen Gebäudes mit Satteldach, das einst als Aufbahrungsraum genutzt worden war, sollte ein neues Lagergebäude für die Unterbringung von Bestattungsutensilien errichtet werden.

 

Bestimmende Idee des Entwurfes war die Tatsache, dass der Friedhof auch ein kommunikativer Ort und ein Ort des Verweilens ist.

Auch bietet die Kulturlandschaft des Weinviertels an diesem Ort eine ungestörte Kulisse für die Friedhofsinsel.

Das neue Gebäude sollte neben seiner Hauptfunktion – dem Lager -  nun auch ein Ort der Begegnung, des Ausruhens und der Information sein.

 

Der einfachen „klassischen“ Puldachform des Lagergebäudes wurden somit einige Spezialfestures hinzugefügt, die dem Funktionsgebäude eine  „kommunikative Seite“ verpassen sollten:

auf den beiden Hauptseiten (Eingangsbereich + Gräberbereich) ragt das Dach über Eck ca 1 Meter über die Mauern vor, um den oder die Besucher stehend oder auf einer ums Eck laufenden Sitzbank verweilend vor Sonne und Regen schützen.

 

Eine Anschlagtafel auf der Eingangswand soll als Informationsquelle dienen.

Als zusätzliche Einrichtung sollte den Besuchern auch eine öffentlich zugänglich Toilette, welche sich auf der Mauerseite befindet, zur Verfügung gestellt werden.

 

Um der „normalen“ Pultdachhausform noch eine kühnere Note zu verleihen, wurde eine sich über das andere Eck ziehende Eckverglasung über der Eingangstür geplant, welche die geometrische Ecke des Häuschens auflöst und die Kragung auch von weiter her sichtbar macht.

Die Fenster sind senkrecht zur Dachneigung ausgebildet, heben das Dach otisch somit noch ein bisschen stärker in die Höhe und lässt es beinahe fliegen.

 

Die Farbgestaltung ist dem Ort entsprechend eher zurückhaltend, den jahreszeitlich unterschiedlichen aber meistens intensiven Landschaftsfarben stehen „klassisches“ weiss für die Mauerteile und Schwarz für Dachhaut und  Dachuntersicht gegenüber, was das Dach noch etwas deutlicher vom Haus distanziert.

Die Fenster sind -  dem Dach zugehörig -  in schwarz gehalten.

 

Ein Fenster in die Landschaft besteht aus einer grünen Gußharzscheibe.



Fotos: Hertha Hurnaus