Adresse: Steiner Landstraße 7, 3500 Krems a.d. Donau, Österreich
Planung: Franz Sam, Irene Ott-Reinisch
BauherrIn: NÖ Kultur Betriebs GmbH

 

Die ehemalige Eyblfabrik ist in den letzten drei Jahren zu einem multifunktionalen Zentrum in Stein geworden. Neben einem Lebensmittelmarkt, dem Sitz des NÖ Hilfswerkes und einigen Wohnungen sind dort auch wichtige Kultureinrichtungen beheimatet: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich, Unabhängiges Literaturhaus Niederösterreich (ULNÖ), art to take (Artothek Niederösterreich) sowie eine Reihe von Künstlerateliers des Landes Niederösterreich. Die vorgeschlagene Gestaltung der Nordfassade soll diese Institutionen und ihre Arbeitsschwerpunkte in künstlerisch überarbeiteter Form nach außen vermitteln. Das Projekt wurde von den Architekten erstmals ausschließlich am Computer entworfen. Den Beginn des Entwurfsprozesses bildete eine in einer Videokonferenz erstellte Whiteboardskizze, die mittels Fotomontagen zu einem exakteren Fassadenbild weiterentwickelt wurde. Die wesentlichen Elemente dieser Skizze und der Fotomontagen wurden als Breitrahmen, Schriftrahmen, Screenrahmen und Farbrahmen sowie als Bildreproduktionen und Buchstabenlogos zum fertigen Bauteilplan transformiert. Der neue Begriff der "Kunstmeile Krems", der das Label für Kunsthalle, Karikaturmuseum und die genannten Institutionen in der Eyblfabrik bildet, wurde ebenfalls transformiert und mit dem Schriftzug "Meile" dargestellt. Das Haupttragegerüst besteht aus 18 mit Klebeankern an der Fassade befestigten Konsolträgern (Formrohrrahmen), an welchen die übrigen Bauteile wie Breit-, Screen-, Farb- und Schriftrahmen mit einem Abstand von 50 – 70 cm von der Fassade befestigt werden. An den Schriftrahmen wiederum werden die aus Lochblechen gefertigten und emaillierten Buchstaben , an den Screenrahmen die Bildreproduktionen und die Projektionsfläche befestigt. Durch eine differenzierte Beleuchtung soll sich die Fassade in den Dämmerungs- und Nachtstunden immer wieder verändern. Unter tags wird sie durch die bunten Buchstaben und Repros auf sich aufmerksam machen. Eine Projektionsfläche im Bereich des Haupteingangs dient einerseits zur Ankündigung von Veranstaltungen, andererseits zur Vermittlung von literarischen Texten durch das Unabhängige Literaturhaus.



Fotos: Hertha Hurnaus, Margerita Spiluttini